CT-gestützte Schmerztherapie
(periradikulär/Facettentherapie)
Die CT-gesteuerte Schmerztherapie ist zur Behandlung von Patienten mit Nacken-, Arm-, Rücken- oder Beinschmerzen aufgrund von gesicherten Bandscheibenvorfällen oder knöchernen Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule geeignet.
Im Rahmen der nichtoperativen Therapie spielt diese Art der Behandlung mit anderen Therapiemaßnahmen zusammen eine wichtige Rolle.
Wie ist das Prinzip der Methode?
Unter streng sterilen Bedingungen und nach Instillation einer örtlichen Betäubung wird per computertomografischer Kontrolle eine dünne Nadel in Bauchlage des Patienten bis unmittelbar an die Nervenwurzel vorgeschoben, die aus der Wirbelsäule im Segmentbereich austritt. Dadurch gelingt es, präzise Medikamente um diesen Nerv zu spritzen. Diese Medikamente verteilen sich dann um die Nervenwurzel und im Wirbelkanal. So kann eine hohe örtliche Wirkdosis erreicht werden, ohne den Gesamtorganismus mit Schmerzmedikamenten zu belasten. Diese Art der Behandlung wird gegebenenfalls mehrfach, im Maximum bis sechsmal wiederholt, jedoch nach Erreichen einer weitestgehenden Schmerzfreiheit auch schon eher beendet.
Welche Medikamente werden eingesetzt?
Die beiden Grundpfeiler der Behandlungsmethode werden von einem örtlichen Betäubungsmittel sowie einem Kortisonpräparat gebildet, wobei Einsatz und Menge bei einer Verabreichung im Bereich der Halswirbelsäule oder Lendenwirbelsäule variieren. Über Risiken und Nebenwirkungen dieser Präparate klären wir Sie individuell in einem Gespräch, welches mindestens 24 Stunden vor der ersten Behandlung stattfindet, auf.
Bei etwa 80% der Patienten kommt es unter dieser Behandlung zu einer deutlichen Verbesserung der Beschwerden bis hin zu einer völligen Symptomfreiheit. Normalerweise ist erst nach 2 bis 4 Behandlungen mit einem Ansprechen der Therapie zu rechnen. Diese Wirkung hält nicht nur während der Therapiedauer an, sondern kann noch nach Jahren Wirkung zeigen. Die Behandlung selbst ist aufgrund der örtlichen Betäubung schmerzarm.
Gibt es Nebenwirkungen oder Komplikationen?
Kein Behandlungsverfahren ist trotz des Einsatzes modernster Technik, der permanent realisierten Kontroll- und Qualitätssicherungsmaßnahmen komplett risikofrei. Da wir diese Behandlung sehr häufig durchführen, hilft uns jedoch die gewonnene Expertise Fehler zu vermeiden. Wie bei jedem, wenn in diesem Fall auch minimal-invasiven Eingriff, können sich Komplikationen durch Blutungen (die Behandlung wird nach Vorlage einer aktuellen Blutgerinnungsanalyse durchgeführt; blutverdünnende Medikamente dürfen nicht oder nur sehr eingeschränkt begleitend eingenommen werden), Infektionen oder die Verletzung lokaler Strukturen ergeben.
Detaillierte Informationen erhalten Sie durch das Studium unseres Patienten-Aufklärungsbogens und in dem sich anschließenden persönlichen Gespräch mit dem Sie behandelnden Arzt.
Die Behandlung selbst dauert ca. 15 Minuten, daran schließt sich eine Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten an, nach der Sie ohne Einschränkungen in die Häuslichkeit zurückkehren können. Bitte beachten Sie, jedoch das selbständige Führen eines PKW an diesem Tag nach der Therapie aus Sicherheitsgründen zu unterlassen ist.
Prof. Dr. Th. Kittner